Replik auf Martin Rhonheimers Interpretation der Katholischen Soziallehre

Geschrieben am 20.05.2016
in: Positionen

von Jonas Hagedorn


Martin Rhonheimer veröffentlichte kürzlich in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ vom 5. April 2016, S. 39) und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ vom 17. Mai 2016, S. 18) drei Artikel, die mit der scheinbaren Missachtung der Rolle des freien Unternehmertums durch die katholische Soziallehre und mit der Kapitalismuskritik des kirchlichen Lehramts scharf ins Gericht gehen. Neben der Anerkennung des Unternehmers als treibender Kraft im Wirtschaftsprozess, der sich die katholische Soziallehre bisher sträflich verweigert habe, fordert Rhonheimer – in libertärer Manier – eine uneingeschränkte Akzeptanz marktwirtschaftlicher Arrangements – kurz und gut: das freie Spiel der freien Kräfte. Dieses allein würde auch die Armen besser stellen. Dem Vorbehalt gegenüber einem allzu leichtfertigen Heilsglauben an den „Trickle-down-Effekt“ (gerade wenn tatsächlich alle Effekte, inklusive der ökologischen Kosten etc., aggregiert würden) erteilt er eine deutliche Absage.