Gerechte Pflege in einer sorgenden Gesellschaft - Wie gestalten wir Pflege zukunftsfähig?

Geschrieben am 12.09.2019
in: Veranstaltungen

"In Politik, Kirche und Gesellschaft stellt man sich grundlegende Fragen nach einer guten Pflegepraxis. Die politische Diskussion fokussiert derzeit die professionelle Pflege in stationären Einrichtungen und ambulanten Diensten. Hier geht es besonders um problematische Arbeitsbedingungen, die zu geringe Personalausstattung und den Fachkräftemangel. Diese Debatte ist wichtig und muss weiter geführt werden. Die Probleme der häuslichen Pflege sollen darüber jedoch nicht aus dem Blick geraten. Der Wunsch vieler Menschen ist es, auch noch mit steigendem Bedarf an Unterstützung in ihrem gewohnten Umfeld zu bleiben. Um diesem Wunsch nachzukommen, übernehmen oftmals die weiblichen Angehörigen die Pflege. Unter Einbezug der ambulanten Pflegedienste sollte ein Netzwerk informeller und professioneller Sorgearbeit aufgebaut werden. Viele Familien stellen zur Unterstützung Pflegekräfte aus Mittel- und Osteuropa ein, dies allerdings oft zu arbeitsrechtlich und ethisch problematischen Bedingungen.
[...] Wie kann häusliche Pflege vor dem Hintergrund des demographischen Wandels heute und in Zukunft gerecht gestaltet und besser mit stationärer Pflege kombiniert werden? Welche Rolle spielen die Verbesserung der stationären Pflege, der Ausbau neuer Mischformen und solide, bezahlbare Dienstleistungen zur Unterstützung von Pflegehaushalten für die Entwicklung eines Pflegesystems, das weder pflegende Angehörige noch Pflegekräfte überfordert? Wann ist ein Wechsel in eine stationäre Einrichtung sinnvoll? Und welche politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen werden für diese Verbesserungen benötigt?"

Um diese Fragen soll es bei der Podiumsveranstaltung gehen, an der neben Bernhard Emunds auch der Bundesminister für Gesundheit Jens Spahn einen Impulsvortrag halten wird. In der anschließenden Podiumsdiskussion ergänzen Uta Kirchner, Gründerin von Care4me, Prof. Dr. Hildegard Theobal, Professorin für Organisationelle Gerontologie an der Universität Vechta, sowie Dr. Sylwia Timm, Projektleiterin von "Verbraucherschutz im 'Grauen Pflegemarkt' stärken" von der Verbraucherzentrale Brandenburg e.V, die Runde. Moderiert wird die Veranstaltung von Hildegard Müller, der Sprecherin des Sachbereichs "Wirtschaft und Soziales" des ZdK.