Frankfurter Arbeitspapier "Neue Herausforderungen: Das Corona-Virus und die europäischen Gesundheitssysteme. Überlegungen zu unterschätzten Potenzialen gesellschaftlicher Solidarität"

Geschrieben am 26.03.2020
in: Publikationen

Mit der Corona-Krise gehen enorme gesellschaftliche Herausforderungen einher. Eine neuerliche Konjunktur des Solidaritätsbegriffs wurde ausgelöst. Aber was ist unter Solidarität eigentlich zu verstehen? Ein soziales Gefühl, eine hochherzige Tugend oder die unentrinnbaren wechselseitigen Abhängigkeitsverhältnisse in modernen Gesellschaften, die mit der Einsicht in harte, demokratisch gebotene und verantwortete Solidaritätspflichten korrespondieren? Wenn die gesellschaftliche Teilhabe aller als „Geschäftsgrundlage der Demokratie“ gilt, dann sind die materielle Basis und die substanziellen Bedingungen, die diese Teilhabe aller erst ermöglichen, genauer in den Blick zu nehmen: darunter die soziale Infrastruktur, insbesondere das Gesundheitswesen. Das alles hat viel mit Solidarität zu tun. Vor dem Hintergrund der gegenwärtig durch das Corona-Virus so herausgeforderten europäischen Gesundheitssysteme stellt Jonas Hagedorn Überlegungen zu unterschätzten Potenzialen gesellschaftlicher Solidarität an, die sich auf das bis heute nur wenig beachtete Solidaritätsverständnis des französischen Solidarismus stützen.

In einem ersten Schritt wird das Solidaritätsverständnis des französischen Solidarismus skizziert (Abschnitt 1). Anschließend fokussiert der Beitrag auf die neoliberale Umprogrammierung des deutschen Gesundheitssystems (Abschnitt 2) und auf die Folgen der verordneten Austeritätspolitiken in den südeuropäischen Ländern (Abschnitt 3). In einem vierten Schritt werden soziale Ungleichheitslagen skizziert, die angesichts der Corona-Pandemie verschärft zutage treten (Abschnitt 4). Abschließend geht der Autor auf ein solidari(sti)sches Selbst- und Sozialstaatsverständnis ein, dessen Plausibilität sich angesichts der Krise erneut aufdrängt (Abschnitt 5).

Das Arbeitspapier können Sie hier kostenlos herunterladen oder für 4,50 Euro (zzgl. Versandkosten) beim Nell-Breuning-Institut bestellen.