Das "Staatslexikon: Recht - Wirtschaft - Gesellschaft", das beim Herder Verlag erscheint, vermittelt tiefgehende Information und Orientierung zu den zentralen Aspekten gesellschaftlichen Zusammenlebens, wirtschaftlichen Wirkens, politischen Entscheidens und staatlichen Handelns. In Band 4 "Milieu - Schuldrecht" hat Bernhard Emunds den Beitrag zum Begriff der Prekarität verfasst.

Dort stellt Emunds den Zusammenhang zwischen sozialwissenschaftlicher Beschreibung von Prekarität und sozialethischer Reflexion dieses gesellschaftlichen Phänomens her. Zunehmend unsichere Lebenslagen bzw. Teilhabechancen (Einkommen, Arbeit, Bildung, Wohnen, Gesundheit, Integration in soziale Netze, …) - Prekarität - erfordern den Ausbau sozialstaatlicher Sicherungssysteme. Gerechte und sichere Formen von Erwerbsarbeit müssen geschützt werden. Jedoch bedarf es heute darüber hinaus der Entwicklung von Sicherungssystemen, die auch plurale Lebensformen und die diskontinuierliche Lebensläufe vor Prekarität schützen, auf Grund der zunehmende Auflösung "normaler" Formen von Erwerbsarbeit und Leben.