Von der Schwarzarbeit zum „grauen Markt“ – und darüber hinaus? Neuere und künftig notwendige Entwicklungen der sog. 24-Stunden-Pflege

Geschrieben am 02.09.2020
in: Publikationen

Der Pflege-Report ist eine jährlich erscheinende Publikation, in der Experten*innen aus Forschung und Praxis die wesentlichen Herausforderungen in der Pflege analysieren und mögliche Lösungswege diskutieren. Schwerpunkt des Reports 2020 ist die Neuausrichtung von Versorgung und Finanzierung. 

In diesem Band ist auch ein Artikel von Bernhard Emunds und Simone Habel erschienen. Sie befassen sich in diesem Beitrag damit, dass sich in den beiden letzten Jahrzehnten neben einem Schwarzmarkt auch ein „grauer Markt“ mit verschiedenen Formen der partiellen rechtlichen Formalisierung in der häuslichen Pflege durch migrantische Live-in-Pflegekräfte etabliert habe. Hierbei erwiesen sich in allen derzeit bestehenden Modellen die extrem ausgedehnten Arbeitszeiten in rechtlicher und ethischer Hinsicht als größte Herausforderung. Emunds und Habel argumentieren, dass es deshalb einer Weiterentwicklung hin zu einer arbeits- und sozialrechtlichen Gleichstellung dieser Erwerbstätigkeit bedarf. Einer solchen Entwicklung stünden jedoch gesellschaftliche Faktoren – wie die Naturalisierung weiblicher Sorgearbeit – entgegen. Schließlich gehen sie der Frage nach, warum in Deutschland bisher kein nennenswerter politischer Druck entstanden ist, die Situation der Migrantinnen in der häuslichen Pflege – auch im Sinne der von den internationalen Organisationen geäußerten Forderungen – zu verbessern. 

Der Text greift dabei auch auf Ergebnisse des DFG-finanzierten Forschungsprojekts „Pflegearbeit in Privathaushalten. Eine Frage der Anerkennung. Sozialethische Analysen“ zurück.

Der Artikel steht Ihnen hier zum freien Download zur Verfügung.