Pflegearbeit im Privathaushalt. Sozialethische Analysen (GER-Band 18)

Geschrieben am 13.07.2021
in: Publikationen

Mitten in den Debatten um die Organisation der (häuslichen) Pflege in Deutschland, die durch das BAG-Urteil vom 24.06.21 noch einmal angefacht wurden, ist bei Schöningh in der Reihe „Gesellschaft – Ethik – Religion“ der Band „Pflegearbeit im Privathaushalt. Sozialethische Analysen“ erschienen, herausgegeben von Bernhard Emunds, Jonas Hagedorn, Eva Hänselmann und Marianne Heimbach-Steins, unter Mitarbeit von Lea Quaing.

Ohne die Pflegearbeit, die in Privathaushalten geleistet wird, würde das deutsche Pflegesystem kollabieren, aber die Pflegenden finden kaum Anerkennung. Der Band erarbeitet sozialethische Anforderungen an eine anerkennungsorientierte Reform der Pflegepolitik.
Die Pflege älterer Menschen in Deutschland wird größtenteils von Angehörigen, migrantischen Live-In-Kräften und ambulanten Pflegekräften in Privathaushalten geleistet. In den schlechten Arbeitsbedingungen der überwiegend weiblichen Pflegenden drückt sich ein Mangel an sozialer Anerkennung aus, der auch ihre Möglichkeiten, selbstbestimmt zu leben, beeinträchtigt. Das Buch analysiert die Bedingungen häuslicher Pflegearbeit in Deutschland, wertet Expert*innen-Interviews aus und profiliert Anerkennungsdefizite der Pflegearbeit durch einen internationalen Vergleich von Pflegeregimen. Es werden Kriterien für eine Reform der Pflegepolitik entwickelt, die sich in der neuen Wahlperiode erneut aufdrängen wird.

Der Band ist im Juli 2021 im Schoeningh Verlag erschienen.

Als Annex zu Kapitel 3 des Bandes verweisen wir auf das FAgsF-73.