Bleibt der hinkende Interessenausgleich schicksalhaft für den kirchlichen Sonderweg?

Geschrieben am 13.07.2022
in: Publikationen

Bleibt der hinkende Interessenausgleich schicksalhaft für den kirchlichen Sonderweg? 

Dem arbeitsrechtlichen Sonderweg, den die katholischen Kirchenleitungen in Deutschland zur Regelung kollektiver Arbeitsverhältnisse gewählt haben, zu unterstellen, er verschleiere einen „hinkenden Interessenausgleich“, der zu allem noch als alternativlos behauptet wird, löst vermutlich spontan Einwände aus. Denn immerhin lassen sich die seit 1971 fortwährenden Novellierungen der Rahmenordnung der MAVO und ihre diözesanen Spielarten als Erfolgsgeschichte des kirchlichen Arbeitsrechts an zwei Händen abzählen.

 Welche Gründe und Bewertungen lassen sich vorbringen, um dieses Hinken zu beseitigen und den Gesetzgeber so unter Druck zu setzen, dass er auf eine seit zwanzig Jahren erhobene Forderung der Mitarbeitervertretungen positiv reagiert und im kirchlichen Sonderarbeitsrecht eine Unternehmensmitbestimmung als fairen Interessenausgleich verankert? Diese Fragen versucht Friedhelm Hengsbach SJ in diesem FAgsF 81 zu beantworten.