In zwei frisch erschienenen wissenschaftlichen Beiträgen hat sich Bernhard Emunds, Mitglied in der Synodalversammlung und im Forum I („Macht und Gewaltenteilung in der Kirche“) des Synodalen Wegs mit Fragen der aktuell anstehenden Strukturreform der katholischen Kirche beschäftigt. In seinem Beitrag („Reformen kirchlicher Machtstrukturen“) für die Festschrift seines Sankt Georgener Kollegen Klaus Kießling verdeutlicht er den inneren Zusammenhang der einzelnen Reformschritte, die das Synodalforum I vorschlägt. Deutlich wird so eine Grundlogik dieser Reformagenda, die aus drei Wegen des Teilens und der Kontrolle von Macht besteht. In dem Artikel für den u.a. von Wolfgang Beck herausgegebenen Sammelband „Aufbruch statt Rückzug“, in dem ein Grundlagenpapier des Zentralkomitees der deutschen Katholiken zum Öffentlichkeitsauftrag der Kirche kommentiert wird, analysiert Bernhard Emunds den weltkirchlichen Zusammenhang des aktuellen kirchlichen Reformstaus: Er beschreibt das aktuelle Scheitern der Doppelstrategie der woijtylistischen Kirche, die sich nach Außen, in die Politik und Weltöffentlichkeit hinein, als Anwältin der Menschenrechte zu profilieren sucht, die Geltung der Menschenrechte und des damit verbundenen Ethos der Gleichheit und Nicht-Diskriminierung in ihrem Inneren aber ablehnt.

Emunds, Bernhard (2022): Reformen kirchlicher Machtstrukturen. Eine Antwort des Synodalen Wegs auf die Missbrauchs- und Vertrauenskrise der katholischen Kirche, in: Christian Fröhling, Jakob Mertesacker, Viera Pirker und Theresia Strunk (Hg.): Wagnis Mensch werden. Eine theologisch-praktische Anthropologie (FS Klaus Kießling), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 346-359.

Emunds, Bernhard (2022) Menschenrechte – außen ja, innen nein?, in: Wolfgang Beck, Regina Heyer, Dorothea Sattler, Thomas Söding und Agnes Wuckelt (Hg.): Aufbruch statt Rückzug. Die römisch-katholische Kirche in der Öffentlichkeit heute, Freiburg/Br.: Herder, 208-215.