»Wer ein hohes Einkommen hat, leidet nicht unter zehn Prozent Inflation«

Geschrieben am 18.11.2022
in: Medienbeiträge

In Wirtschaftsressort des Spiegels ist ein Interview mit Bernhard Emunds zu Gerechtigkeitsfragen innerhalb der gegenwärtigen gesellschaftlichen Herausforderungen in Deutschland erschienen. Im Zentrum stehen dabei Verteilungsfragen in Bezug auf ein faires Management der aktuellen Energiekrise sowie die Debatte um das Bürgergeld. Emunds argumentiert für die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts auf der Grundlage des Solidaritätsprinzips: wonach stärkere Schultern höhere Lasten tragen müssen.

Im Rahmen des aktuellen Krisenmanagements verweist Emunds darauf, dass die Entlastungsmaßnahmen zielgenauer sein müssen: die Inflation von Energie- und Lebensmittelpreisen belastet Geringverdienende weit mehr als Wohlhabende. Tankrabatte und Energiedeckel sind demnach keine geeigneten Mittel, um die in der Krise zunehme Schere zwischen arm und reich aufzufangen. Um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken plädiert er demnach für ein unideologische Umverteilung – auch durch stärkere Besteuerung von Kapital statt Arbeit.

Das drängen auf stärkere Sanktionen bei der Einführung des Bürgergeldes hält Emunds ebenfalls für ungerecht und nicht zielführend. Solidarität verlangt gute Entfaltungsmöglichkeiten aller. Diese zu fördern ist auch langfristig angemessen, um Erwerbslose dauerhaft in Arbeit zu bringen, statt durch Sanktionen den schnellen Einstieg in unpassende Kurzzeitjobs zu befeuern.

Das Interview zum Nachlesen finden Sie hier.