Zum Thema "Digitale Transformationen der Gesellschaft. Sozialethische Perspektiven auf den technologischen Wandel" ist nun der 24. Band der Reihe des Forums Sozialethik erschienen. Herausgegeben wurde er von Sebastian Kistler, Anna Puzio, Anna-Maria Riedl, Anna-Maria und Werner Veith.
Unter anderem ist auch ein Artikel von Simon Reiners zum Thema der Zukunft der Arbeit unter dem Titel "Ko-Laboration: Arbeit 4.0 zwischen Theodor W. Adornos ‚Dialektik des Fortschritts‘ und Donna Haraways ‚Sympoiesis‘" darin erschienen. In seinem Artikel untersucht er kritisch die Entwicklungen in der Digitalisierung der Arbeitswelt indem er historische und neue materialistische Theorien aneinander heranführt. Beide Positionen befassen sich kritisch mit den gegebenen Arbeitsverhältnissen. Ausgehend von Adornos rein negativ analytischer Perspektive, was Fortschritt nicht sei, lässt sich jedoch keine ethische Praxis, wie zukünftig damit umgegangen werden sollte, bestimmen. Daher stellt er dem eine feministische Ethik des (Ver-)Antwortens aus Verwobenheit von Donna Haraway zur Seite.
Die These lautet dann, dass die rapiden Entwicklungen in der Arbeitswelt 4.0 nicht als Schicksal, sondern als Fortschritt zu denken sind. Jedoch nicht im klassischen Sinne von Fortschritt als zunehmende Rationalisierung und damit Kontrollierbarkeit der Welt. Im Fortschritt steckt eine körperliche Erfahrung der Verwobenheit des Menschen mit seinem anderen - Technik und Natur - und damit die Chance für eine anti-anthropozentrische Ethik der Verantwortung als Sorge für ein nachhaltiges Leben auf einem beschädigten Planeten – eben ko-laborativ.