Metaversum und resistente Körperlichkeit

Geschrieben am 15.05.2023
in: Publikationen

In der Reihe "Theologie und Künstliche Intelligenz" der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft (wbg) ist der Band 1
"Alexa, wie hast du's mit der Religion? Theologische Zugänge zu Technik und Künstlicher Intelligenz" erschienen. Darin auch ein Artikel von Simon Reiners unter dem Titel "Metaversum und resistente Körperlichkeit. Ein neo-materialistischer Blick auf die virtuelle Kreation und Produktivkraft des modernen Humanismus"

Die Utopie des Metaversums schafft ihr Bild vom Menschen: ein Individuum, das im virtuellen Raum arbeitet, kommuniziert, liebt und lebt. Jedes Bild verkörpert soziale Beziehungen. Dies gilt auch für die Produktionsverhältnisse im Metaversum: Tech-Firmen die ein Metaversum schaffen könnten, beherrschen die notwendigen Produktionsmittel. Demgegenüber berufen sich Kritische und materiell-feministische Theorien auf das humanistische Versprechen der Selbstbestimmung - ein Versprechen, das auch die virtuelle Welt in sich birgt. Ihre Analysen verweisen jedoch auf die Rolle der ausgeschlossenen Körperlichkeit bei der Teilhabe an einem menschenwürdigen Leben. Welche Herausforderungen ergeben sich aus der Erschaffung des Menschen als jemand, der sich selbst transzendieren muss um in Zeiten des Metaversums ein menschenwürdiges Leben zu führen? Der Widerständigkeit des Körperlichen in der Virtualität nachspüren, basierend auf der Perspektive von Donna Haraway und Theodor Adorno durch die humanistische Imagination des Metaversums, macht dessen Herrschaftsverhältnisse sichtbar und führt zu einer ethischen Praxis in einer zunehmend virtuell wird. 

Der Artikel ist hier online zu lesen.

Der gesamte Band ist als open-access verfügbar.