Zur Lage des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Katholischen Theologie

Bearbeitung: Silke Lechtenböhmer, geb. Treber

Leitung: Bernhard Emunds

Laufzeit: 2011 - 2011

In dem vorliegenden Forschungsbericht wird die personelle Lage der Katholischen Theologie an deutschen Hochschulen und Universitäten sowie die Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses in dieser Disziplin statistisch untersucht. Die Studie wurde von der Kommission für Wissenschaft und Kultur (VIII) der Deutschen Bischofskonferenz in Abstimmung mit dem Katholisch-Theologischen Fakultätentag in Auftrag gegeben und 2011 durch das Oswald von Nell-Breuning-Institut an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen (Frankfurt am Main) durchgeführt. Für die vorliegende Erhebung gibt es Vorgängerstudien, in denen Vertreter der Christlichen Sozialethik die entsprechenden statistischen Entwicklungen zwischen 1955 und 1980 untersucht haben. Zuletzt haben Prof. DDr. Karl Gabriel und Lic.Theol.Peter Schönhöffer vom Institut für Christliche Sozialwissenschaften (Münster/Westf.) nach einer Pause von über 20 Jahren eine solche Erhebung für die Jahre 2001 bis 2006 durchgeführt.

Ziel des kleinen Forschungsprojekts, dessen Ergebnisse hier präsentiert werden, ist es, die statistische Entwicklung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Katholischen Theologie in Deutschland abzubilden und begründete Prognosen über den künftigen Bedarf an Wissenschaftlern zur Sicherung der universitären Lehre zu ermöglichen. Auf diese Weise soll eine bessere empirische Grundlage für wissenschaftspolitische Beratungen über konkrete Maßnahmen der Nachwuchsförderung geschaffen werden. Zu diesem Zweck wurden mit dem Stichtag 1. Juni 2011 bei allen Einrichtungen, an denen in Deutschland Katholische Theologie wissenschaftlich gelehrt wird, Daten erhoben Dies betrifft zum einen die Fakultäten in staatlicher Trägerschaft, zum anderen die kirchlichen Hochschulen (Hochschulen in diözesaner Trägerschaft und Ordenshochschulen) und schließlich die Lehrerbildungseinrichtungen und andere nichtfakultäre Einrichtungen (vor allem: Institute) für Katholische Theologie an Universitäten oder Pädagogischen Hochschulen. Die Erhebung gibt einen Überblick über den strukturellen und personellen Ist?Zustand und lässt durch den Vergleich mit dem Datenmaterial der vorangegangenen Studien – Entwicklungstendenzen sichtbar werden. Durch die Daten über die abgeschlossenen und laufenden Promotionen und Habilitationen und deren Gegenüberstellung zu den voraussichtlichen Emeritierungen soll sich ein aussagekräftiges statistisches Bild der Entwicklung in der wissenschaftlichen Katholischen Theologie in den nächsten Jahren ergeben. Parallel zu der Erhebung des Nell-Breuning-Instituts bei den Katholisch-Theologischen Studieneinrichtungen wurde vom Bereich Glaube und Bildung des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz eine Befragung der deutschen (Erz-)Diözesen, der Ordensgemeinschaften und der Geistlichen Gemeinschaften durchgeführt. Die entsprechenden Daten sind in diese Studie eingeflossen.

Die vorliegende Studie geht in fünf Schritten vor. In einem ersten Schritt wird die allgemeine Stellenstruktur erfasst, wobei die obige Aufteilung in verschiedene Arten von Hochschuleinrichtungen angewandt wird. In einem zweiten Schritt erfolgen weitere Spezifizierungen zu den Inhabern der Professorenstellen bezüglich Alter, Geschlecht und geistlichem Stand. Drittens wird die Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses statistisch untersucht. Hier werden die Stellen für Wissenschaftliche Mitarbeiter und Fördermaßnahmen sowie die abgeschlossenen und laufenden Promotions? und Habilitationsprojekte erfasst. In einem vierten Schritt werden diese dann den zu erwartenden Emeritierungen gegenübergestellt, so dass sich ein Gesamtbild des künftigen Bedarfs an akademisch lehrenden katholischen Theologen und der zahlenmäßigen Entwicklung der Wissenschaftler mit den einschlägigen formalen Qualifikationen ergibt. Bei der Einzelauswertung der Schritte 1 bis 4 werden die neuen Erhebungsergebnisse mit den Daten der letzten Vorgängerstudie und ggf. mit den Daten aus der Hochschulstatistik des Statistischen Bundesamtes verglichen. Den fünften Schritt bildet ein Fazit, in dem die Ergebnisse zusammengefasst und Schlussfolgerungen gezogen werden.

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