"Die Katholische Soziallehre hat lange mit dem Kapitalismus gefremdelt
und einen "Dritten Weg" zwischen Kapitalismus und Sozialismus
favorisiert. Heute wächst das Unbehagen am Kapitalismus wieder. Sogar
der Papst spricht davon, dass "diese Wirtschaft tötet" (Evangelii
Gaudium). Andererseits werben offizielle Kirchenäußerungen für den
deutschen Weg einer Sozialen Marktwirtschaft: Ist das als Kritik am oder
als Zustimmung zum Kapitalismus zu verstehen?
Wäre es an der Zeit,
kapitalismuskritische Gehalte der Soziallehre wiederzuentdecken - oder
geht es vielmehr darum, von Seiten der Kirchen mehr Verständnis für und
eine volle Zustimmung zum Kapitalismus zu finden? Nach Martin Rhonheimer
krankt die katholische Soziallehre bis heute an der "mangelnden
Einsicht, dass es der moderne Kapitalismus war, der die endgültige
Lösung des jahrhundertealten Problems von Massenarmut und materiellem
Elend brachte".
Aber gibt es 'den' Kapitalismus überhaupt? Welches
sind die kapitalistischen 'Essentials' und wie verhalten sie sich zur
christlichen Tradition: Sind sie durch das Christentum geformt oder im
Widerspruch dazu entstanden? Welche Elemente unseres kapitalistischen
Wirtschaftssystems sind aus christlicher Sicht erhaltenswert, und wo
müssten Christinnen und Christen eigentlich zu Agenten einer
Transformation werden?
Ein Streitgespräch zwischen dem Philosophen
Martin Rhonheimer und dem Sozialethiker Bernhard Emunds, das dem
Verhältnis von Christentum und kapitalistischer Marktwirtschaft auf den
Grund geht."
Nähere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier: