Private Equity als Motor der Finanzialisierung – auch im Gesundheitsbereich

Geschrieben am 27.02.2024
in: Publikationen

Im neuen Heft Amosinternational 4/2023, das von Jonas Hagedorn konzipiert wurde, stellt Bernhard Emunds in seinem Artikel "Private Equity als Motor der Finanzialisierung – auch im Gesundheitsbereich. Eine wirtschaftsethische Analyse" in heraus, dass Private Equity (PE) in Deutschland ein wichtiger Motor der Finanzialisierung, auch im Gesundheitswesen, ist, der bisher politisch und wirtschaftsethisch zu wenig debattiert wurde.

Er erklärt in seinem Beitrag, wie PE-Investoren, die meist international tätig sind, oft stark in etablierte Unternehmen eingreifen, wenn sie diese übernehmen. Obwohl diese global agierenden PE-Investoren den Kauf, die Umstrukturierung und den Weiterverkauf steuern, beteiligen sie sich oft nur mit wenig Eigenkapital an den Transaktionen, was ihr Haftungsrisiko begrenzt, aber hohe Gewinne ermöglicht. Für die Mitarbeiter:innen und Kund:innen der von den PE-Investoren aufgekauften Unternehmen führt diese Strategie jedoch zu einer neuen, häufig problematischen Abhängigkeit von einem globalen Markt für PE-Investitionen. Dies gilt seit einigen Jahren auch vermehrt für Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen.

Bernhard Emunds stellt in seinem Artikel das Geschäftsmodell der PE-Gesellschaften bei Leveraged Buy Outs (LBOs) vor, und reflektiert dieses nicht nur aus sozialwissenschaftlicher Sicht als Treiber der Finanzialisierung von Unternehmen, sondern auch aus einer wirtschaftsethischen Perspektive. Der Artikel schließt mit einer kurzen Betrachtung der zunehmenden PE-Investitionen im deutschen Gesundheitssystem.