Simone Habel beleuchtet in ihrem peer-reviewed Artikel: „Narratives on Working Hours: An Analysis of “Pioneer” Brokering Agencies for Live-in Care Work in Germany“ die zunehmend wichtige Rolle der Vermittlungsagenturen auf dem "grauen Markt" für Live-in-Pflegearbeit in Deutschland bei der Gestaltung der Arbeitsbedingungen. Auf Grundlage von sechs Expert:inneninterviews mit "Pionier"-Vermittlungsagenturen wird die Einflussnahme, aber auch die Widersprüchlichkeit dieser Agenturen bezüglich der Arbeitszeiten aufgezeigt. Arbeitszeit wird dabei entweder als intersubjektiv messbare Kategorie oder als subjektives Phänomen bezeichnet: mit der Folge einer (Un-)Trennbarkeit von Arbeit und Freizeit sowie Auswirkungen auf das Verständnis von Freizeit als persönlichem Bedürfnis oder berechtigtem Anspruch. Die Konstruktion der Arbeitszeit wird zum Legitimationsnarrativ für extensive Arbeitszeiten. Aber auch Zuschreibungen an die Pflegekräfte, wie z. B. "fiktive Verwandte" und "Selbstverwalter", verstärken das Narrativ.

Den ganzen Beitrag finden Sie frei verfügbar in der Sociológia - Slovak Sociological Review 5/53 (2021) in der thematische Sektion "Care Migration in Europe".