Jahrbuch Sozialer Protestantismus 2020/21 erschienen

Geschrieben am 22.03.2022
in: Publikationen

Das Jahrbuch Sozialer Protestantismus 2020/21, das sich der Zeitpolitik widmet, ist erschienen. Jonas Hagedorn hat zu diesem Band einen Artikel zur Subsidiarität als sozialpolitischem Zuständigkeitsprinzip beigesteuert. 

In seinem Beitrag geht er darauf ein, wie in der deutschen Gesellschaft mit der Subsidiarität die Zuständigkeit für eine Arbeit oder für die Erbringung einer Leistung zwischen Individuum, kleineren und größeren Organisationen bis hinauf zu Formen von Staatlichkeit bestimmt bzw. als berechtigt ausgewiesen wurde. Sozialpolitisch konkret wird dies beispielsweise in der Mobilisierung gesellschaftlicher Ressourcen, die besonders die familiale Leistungserbringung, aber auch die wohlfahrtskorporative Leistungserbringung betraf und betrifft. Eine der zentralen Thesen des Autors ist dabei, dass das Subsidiaritätsprinzip gerade nicht – wie oft geschehen – als 'uraltes Prinzip' sozialer Ordnung ausgewiesen und verstanden werden kann, sondern dass der Subsidiarität ein 'moderner Charakter' anhaftet. So versucht Hagedorn plausibel zu machen, dass der Formulierung des Subsidiaritätsprinzips die Formierung komplexer Staatlichkeit, insbesondere des Sozialstaates, vorausging. Denn erst auf dieser Entwicklungsstufe entstanden die Bedingungen, die eine normative Leitidee wie die der Subsidiarität möglich und nötig machten.

Weitere Informationen zum Jahrbuch Sozialer Protestantismus 2020/21 und den anderen Beiträgen und Autor:innen des Bandes finden Sie hier.