Im Anschluss an August Bebels Diktum, Christentum und Sozialismus stünden sich gegenüber wie Feuer und Wasser, stellt Simon Reiners vier Ansätze christlicher Annäherungen an den Sozialismus in das Zentrum seiner Überlegungen. Dabei sind einerseits mit Christoph Blumhardt und Leonhard Ragaz protestantische Perspektiven im Blick, andererseits kommen mit Theodor Steinbüchel und Walter Dirks auch katholische Ansätze zu Wort. Im Fokus der Überlegungen stehen Versuche dieser religiösen Sozialisten, ein Verständnis von Sozialismus und ein Verständnis des christlichen Glaubens zu entwickeln, bei dem diese sich sehr nahe kommen. Dies gelingt u.a. durch Rekurs auf Theodor W. Adorno und seine Bezugnahme auf die Auferstehung des Fleisches als einen Kerngedanken des christlichen Credos. Die vier vorgestellten Perspektiven eines religiösen Sozialismus mit evangelischer oder katholischer Prägung ordnet Simon Reiners anschließend hinsichtlich ihres Potentials für Annäherungen des Christentums an den Sozialismus ein.